„Tauben vergiften im Park“, „Bitte erschieß deinen Gatten“ oder „Zyankali“ – so lautet die musikalische Liebeserklärung des Österreichers Marko Formanek an seine geliebte Heimatstadt Wien, die der Ende des 20. Jahrhunderts verließ um in Hamburg hängen zu bleiben.
Ein Wienerliedabend, der ein Tribut an die morbid-makabere Art der echten Wiener ist, mit der sie sich auch auf ihre letzte Taxifahrt – die in der Regel liegend im Kombi erfolgt – vorbereiten.
Aber auch der kulinarischen Seite schenkt er Aufmerksamkeit. Bereits der Klang ihrer Namen ist wie Musik für unsere Ohren und läßt uns das Wasser im Mund zusammenlaufen. Kaiserschmarrn. Schinkenfleckerln. Sachertorte. Topfenstrudel.
Ganz zu Schweigen von der starken Affinität des Wieners zum Saft der Reben der vorzugsweise beim „Heurigen“ zelebriert wird.
Für den Fall, dass der Wiener Schmäh einmal mit dem selbsternannten Kulturmissionar durchgehen sollte, steht ihm mit dem Hamburger Pianisten Stephan Sieveking ein tastenvirtuoses Musterexemplar norddeutscher Gelassenheit zu Seite.
Ein norddeutscher Kapitän der sicherstellt, dass niemandem die Vorfreude auf Wiener Schnitzel und Kaiserschmarr’n genommen wird und selbst deutsch-österreichische Sprachbarrieren geschickt umschifft werden – auf Donau oder Elbe.